Sternhaufen, Nebel und Galaxien weit außerhalb unseres Sonnensystems
- Details
- Kategorie: Messier-Galaxien
Messier 81 (zentral) und Messier 82 (links von M81) sind zwei recht nah beieinander liegende Galaxien im Großen Bären. Beide Galaxien habe ich zwar schon einzeln aufgenommen, und auch einmal in ordentlicher Größe zusammen auf einem Bild, aber wenn man so durch´s Netz surft, findet man auch immer wieder die beiden Galaxien in einem größeren Feld mit den umliegenden Integrated Flux Nebulae (IFN). Genau diese IFN wollte ich ursprünglich einfangen, musste allerdings ernüchternder Weise feststellen, dass dazu weder die 10h Gesamtbelichtungszeit noch die Güte meines "Gartenhimmels" reichen... Der Mond war zur Aufnahmezeit noch nicht aufgegangen, sodass für meinen Standort maximale Dunkelheit herrschte, aber von IFN keine Spur, die sich lohnen würde weiter zu verfolgen.
Dafür tummeln sich im Hintergrund eine Menge kleinerer Galaxien, wie z.B. direkt unterhalb von Messier 81 die irreguläre Zwerggalaxie UGC 5336 (auch Holmberg IX), die rund 12.000.000 Lichtjahre von uns entfernt ist und eine Helligkeit von lediglich 14,3 mag aufweist. Am Bildrand rechts oben befindet sich NGC 2976, ein weiteres Mitglied des Galaxienhaufens der Messier 81-Gruppe. NGC 2976 ist eine Spiralgalaxie, die 10 Millionen Lichtjahre von uns entfernt ist und mit 10,1 mag ebenfalls nicht gerade hell leuchtet.
Das Bild ist ein Summenbild aus 60 x 600s bei ISO 400 und wurde am 07. und 08.02.2018 aufgenommen.
- Details
- Kategorie: Sternhaufen
Der Intergalaktische Wanderer (NGC 2419) ist ein Kugelsternhaufen im Sternbild Luchs. Im Vergleich zu Messier 13 ist NGC 2419 mit lediglich 10,3 mag zwar deutlich lichtschwächer, allerdings sollte man sich auch vor Augen führen, dass der Intergalaktische Wanderer mehr als 10 mal so weit von uns entfernt ist. Seine Entfernung zum galaktischen Zentrum der Milchstraße wird mit 300.000 Lichtjahren und mit rund 275.000 Lichtjahren zu unserem Sonnensystem angegeben. In Anbetracht dessen verwundert es auch wenig, dass NGC 2419 trotz seines tatsächlichen Durchmessers von rund 260 Lichtjahren auf Bildern deutlich kleiner erscheint als Messier 13 mit lediglich 145 Lichtjahren Durchmesser.
Bei seiner Entdeckung im Dezember 1788 von William Herschel erkannte dieser ihn nur als runden Fleck, der erst 62 Jahre später (1850) von Lord Rosse mit seinem 72-Zoll "Leviathan" als möglicher Kugelsternhaufen angesehen wurde. Auch diese Einschätzung wurde erst weitere 72 Jahre später von Carl Otto Lampland endgültig bestätigt, mehr als 130 Jahre nach seiner Entdeckung.
Eine erste Entfernungsschätzung im selben Jahr belief sich auf 160.000 Lichtjahre, wurde aber später (1935 von Walter Baade) auf 182.000 Lichtjahre korrigiert. Harlow Shapley gab NGC 2419, wegen der damals noch nicht bekannten Größe unserer Milchstraße und der ebenfalls unterschätzten Entfernung zu unseren Nachbargalaxien, den Spitznamen Intergalactic Tramp (Streuner) woraus dann schlußendlich der Wanderer gemacht wurde. Ein recht passender Name, wenn man bedenkt, dass es zum einen die Vermutung gab, dass der Wanderer seinen Ursprung außerhalb unserer Milchstraße hat, also wie Omega Centauri aus einer von der Milchstraße eingefangenen Zwerggalaxie entstammt und zum anderen unsere nächsten Nachbargalaxien nur 170.000 (LMC) bzw. 200.000 (SMC) Lichtjahre entfernt sind.
Trotz seiner großen Entfernung zum Zentrum der Milchstraße ist NGC 2419 gravitativ an die Milchstraße gebunden, wie auch die noch weiter entfernten Kugelsternhaufen Palomar 3, 4 und 14.
Für einen Umlauf um die Milchstraße benötigt der Wanderer etwa 3 Milliarden Jahre, daher sollte er auch für spätere Generationen von Astronomen immer noch ca. 7° Nord Nord Ost von Castor (α Geminorum) zu finden sein.
Bei der Suche nach Informationen über den Intergalaktischen Wanderer stößt man auch immer wieder auf Beobachtungsberichte, dass es selbst mit 16"-Teleskopen unter wirklich guten Bedingungen kaum möglich ist den Kugelsternhaufen in Einzelsterne aufzulösen, um so faszinierender finde ich pers. dann immer die Ergebnisse, die fotografisch mit deutlich kleinerem Equipment machbar sind (Alle Details zum Equipment unten auf dieser Seite).
Der Vollständigkeit halber: Der helle Stern direkt neben NGC 2419 ist HD 60771 (7,2 mag hell, 95,9 pc entfernt) und etwas weiter rechts dann der Doppelstern HD 60694 (8 mag hell, 202,4 pc entfernt) und HIP 37103 (10,7 mag).
Das Bild ist ein Summenbild aus 18 x 600s Einzelbildern bei ISO 800 und wurde am 14.01.2018 aufgenommen.
- Details
- Kategorie: Nebel
Nach über 3 Monaten endlich mal wieder eine klare Nacht! Wenn auch vom fast vollen Mond deutlich aufgehellt musste ich einfach mal wieder ran...
Den Elefenantenrüsselnebel (the elephant´s trunk nebula) findet man im Sternbild Kepheus. Dieser kleine Teil (IC1396A) und auch der Reflexionsnebel vdB142 liegen in einem deutlich größeren H-II-Gebiet (IC1396), das rund 2.400 Lj von der Erde entfernt in unserer Milchstraße liegt. Die hell umrandete Globule besteht aus Gas und Staub und ist mit einer scheinbaren Helligeit von ca. 9,7mag alles andere als eine "Kerze" am Himmel. Zum Vergleich, der Orionnebel hat eine scheinbare Helligkeit von etwa 3,7mag, ist also um ein vielfaches heller!
Die deutlich zu kurze Belichtungszeit von 4 Stunden hatte sich vor allem bei der EBV bemerkbar gemacht, denn das SNR war alles andere als gut (siehe Bild weiter unten), so dass ich noch einmal ein paar Stunden Signal gesammelt habe. Die Rohdaten wurden in 3 Nächten im September und Oktober 2017 aufgenommen und zu einem Summenbild mit 60 x 600s Belichtungszeit bei ISO 800 zusammengefügt. Die daraus resultierende Gesamtbelichtungszeit von 10h macht sich vor allem beim SNR und in den feineren Details bemerkbar.
- Details
- Kategorie: Messier-Sternhaufen
Messier 13 ist ein kugelsternhaufen im Sternbild Herkules und ist der hellste Kugelsternhaufen des Nordhimmels. Aufgrund seiner scheinbaren Flächenhelligkeit von rund 5,8mag und seiner Lage auf der "Verbindungslinie" zwischen η und ξ Her ist M13 recht leicht zu finden. Entdeckt wurde dieser Kugelsternhaufen vor über 300 Jahren vom englischen Astronomen Edmond Halley.
Kugelsternhaufen befinden sich meist im Halo einer Galaxie. M13 ist einer von rund 150 bereits entdeckten Kugelsternhaufen unserer Milchstraße und ist etwa 25.000 Lichtjahre von unserer Sonne entfernt.
Das Bild ist ein Summenbild aus 10 x 120s und 15 x 600s Einzelbildern bei ISO 800 und wurde am 30.04.2017 aufgenommen. Im Vergleich zu meinem letzten Versuch aus 2015 (s.u.) habe ich diese Mal den ISO-Wert auf 800 erhöht und das Öffnungsverhältnis mit einem Reducer auf ca. f/6.7 beschleunigt (f/10 ohne Reducer), so dass dadurch, neben der doppelt so langen Belichtungszeit, auch deutlich mehr Photonen eingefangen wurden. Beim direkten Vergleich der beiden Bilder sieht man das recht deutlich am Abstand der kleinen Galaxie NGC4617 (kleiner "Strich" links von M13) zum äußeren Rand des Kugelsternhaufens. Leider war das Seeing nicht besonders gut, was zu deutlich größeren Sternscheibchen geführt hat. (Norden ist oben)
- Details
- Kategorie: Nebel
Der Seelennebel IC1848 ist ein Emissionsnebel im Sternbild Kassiopeia im Perseus-Arm unserer Milchstraße. Im Nebel befindet sich mehrere kleine offene Sternhaufen und eine als W5 bekannte Radioquelle. IC1848 ist etwa 7.500 Lichtjahre von uns entfernt und hat am Himmel eine Ausdehnung von etwa 40´ x 10´. Die scheinbare Helligkeit (visuell) beträgt 12,5mag. Direkt neben IC1848 befindet sich der Herznebel IC1805 und etwas abgelegener der offene Doppelsternhaufen h und Chi Persei, wie man auf der Übersichtsaufnahme rechts gut erkennen kann:
Zusammen mit IC1805 bildet IC1848 ein zusammenhängendes Sternentsehungsgebiet im Perseusarm unserer Milchstraße.
Das Bild ist ein Summenbild aus 60 x 600s bei ISO 800 und wurde am 25. und 26. Januar 2017 aufgenommen.
- Details
- Kategorie: Nebel
Der Herznebel IC1805 ist ein Emissionsnebel im Sternbild Kassiopeia im Perseus-Arm unserer Milchstraße. Im Zentrum dieses Nebels befindet sich der offene Sternhaufen Melotte 15, den ich schon einmal mit deutlich mehr Brennweite fotografiert habe. IC1805 ist etwa 7.500 Lichtjahre von uns entfernt und hat am Himmel eine Ausdehnung von etwa 60´ x 60´. Die scheinbare Helligkeit (visuell) beträgt 12,5mag.
Direkt neben IC1805 befindet sich der Seelennebel IC1848 und etwas abgelegen der offene Doppelsternhaufen h und Chi Persei, wie man auf der Übersichtsaufnahme rechts gut erkennen kann.
Herz- und Seelennebel bilden eine zusammenhängende Sternentstehungsregion unserer Milchstraße.
Zum Vergleich, das hier abgebildete Bildfeld mit dem Herznebel entspricht in etwa der 4fachen Größe des Vollmondes.
Das Bild ist ein Summenbild aus 60 x 600s bei ISO 800 und wurde am 19. und 21. Januar 2017 aufgenommen.
- Details
- Kategorie: Nebel
Sh2-261 oder auch Lower´s Nebula ist ein Ha-Emissionsnebel im oberen Bereich des Sternbild Orion (aus Orions Sicht, in seiner rechten Hand) nahe Xi Orionis. Dieser Nebel wurde erst recht spät, 1939 von Harold Lower und seinem Sohn Charles, auf einem Foto entdeckt. Das Bild entstand damals mit einer selbstgebauten 8" Schmidtkamera. Dieser Nebel ist rund 3.260 Lichtjahre von uns entfernt, hat eine größe von ca. 13,1 parsec und leuchtet mit einer scheinbaren Flächenhelligkeit von etwa 10 mag. Oberhalb des recht hellen Sterns HD 41997 (8,4 mag) im Zentrum von Sh2-261 zeichnet sich ein kleiner Reflexionsnebel ab.
Zum Vergleich, das hier abgebildete Bildfeld entspricht in etwa der Größe des Vollmondes.
Das Bild ist ein Summenbild aus 36 x 600s bei ISO 800 und wurde am 4. und 5. Januar 2017 aufgenommen.
- Details
- Kategorie: Nebel
Der Jellyfish Nebula (dt. Quallennebel) wird im Index-Catalogue unter IC 443 geführt. Man findet den Nebel, der im Übrigen ein Supernovaüberrest ist, auch unter der Bezeichnung Sharpless 248 (SH2-248). Rechts neben dem Supernovaüberrest befindet sich der Stern Propus (Eta Geminorum), ein Veränderlicher, der mit einer Helligkeit zwischen 3,24 und 3,96 mag schwankt (Periodendauer 235 Tage).
Links im Bild, befindet sich ein weiterer heller Stern des Sternbilds Zwillinge, My Geminorum bzw. Tejat Posterior. Auch dieser Stern ist ein Veränderlicher, allerdings ein unregelmäßiger, dessen Helligkeit zwischen 2,94 und 3,00 mag schwankt.
Im oberen Bereich des Bildes (mittig) befindet sich der kleine, gerade einmal 32 Quadratbogenminuten messende Reflektionsnebel IC 444.
Das Bild ist ein Summenbild aus 21 x 600s bei ISO 800 und wurde am 30.12.2016 aufgenommen.
- Details
- Kategorie: Sternhaufen
Messier 38, auch Starfish Cluster oder NGC 1912, ist einer der drei offenen Sternhaufen im Fuhrmann. Der Sternhaufen ist ca. 4.000 Lichtjahre von der Erde entfernt und hat eine scheinbare Helligkeit von 6,4 mag. Direkt neben M38 (30' südlich) liegt der deutlich kleinere Sternhaufen NGC 1907 mit einer scheinbaren Helligkeit von 8,2 mag. NGC 1907 wurde von F. W. Herschel bereits 1787 entdeckt. Noch etwas weiter südlich (auf dem Bild rechts) von NGC 1907 findet man den Spinnennebel IC 417, der rund 10.000 Lj entfernt ist und eine scheinbare Helligkeit von "nur" noch 10 mag aufweist. Das 4. interessante Objekt auf der Aufnahme ist NGC 1931 (unten rechts). Dieser kleine Nebel wird hin und wieder auch als die "Fliege" passend zur Spinne bezeichnet.
Das Bild ist ein Summenbild aus 24 x 600s bei ISO 800 und wurde am 05.12.2016 aufgenommen.
- Details
- Kategorie: Nebel
Der Flaming Star Nebula ist ein diffuser Nebel im Sternbild Fuhrmann (lat. Auriga). Im Index Catalogue findet man diesen rund 10 mag hellen Nebel unter der laufenden Nummer 405 (IC 405). Die bläuliche Färbung des Nebels um AE Aurigae herum beruht auf der enormen Lichtemission des Sterns selbst, dessen Leuchtkraft in etwa dem 30.000-fachen unserer Sonne entspricht. Daher ist der Flaming Star Nebula sowohl Emissionsnebel (rötlicher Teil) als auch Reflexionsnebel (bläulicher Teil).
Rund 1,5° östlich von IC 405 befindet sich eine weitere interesannte Region, bestehend aus dem kleinen offenen Sternhaufen NGC 1893, der mitten im Emissionsnebel IC 410 liegt. IC 410 wird hin und wieder auch als Tadpole Nebula (Kaulquappennebel) bezeichnet. Bei genauer Betrachtung erkennt man auch warum.
Zwischen diesen beiden Nebelregionen liegen die Sterne 16-19 Aur, die zusammen mit IQ Aur an eine kleine Version des Sternbilds Leier erinnern und auch im Teleskop/Kameradisplay schnell aufgefunden werden können.
Das Bild ist ein Komposit aus 24 x 600s bei ISO 800 mit IDAS LPS V4 und 21 x 600s bei ISO 400, so dass sich eine Gesamtbelichungszeit von 7,5 Stunden ergibt. Die Bilder wurden in den Nächten vom 28. und 29.11.2016 aufgenommen.
- Details
- Kategorie: Nebel
Der Kalifornianebel (California Nebula) ist ein Gasnebel im Sternbild Perseus und ca. 1.000 Lichtjahre von uns entfernt. Der Nebel trägt seinen Namen aufgrund seiner Form die an den US Bundesstaat Kalifornien erinnert. Im New General Catalogue (NGC) wird der Nebel unter der Nummer 1499 geführt. Edward Barnard entdeckte den Kalifornianebel bereits im Jahr 1884. Der helle Stern am unteren Bildrand ist Xi Persei.
Das Bild ist ein Komposit aus 18 x 600s bei ISO 400 und 18 x 600s Ha bei ISO 800 und wurde in den Nächten vom 24. auf den 25. und vom 27. auf den 28.11.2016 aufgenommen, so dass insgesamt rund 6 Stunden Belichtungszeit zusammengekommen sind.
- Details
- Kategorie: Messier-Galaxien
Die Andromedagalaxie (wird auch Andromedanebel oder großer Andromedanebel genannt) ist nur rund 2,5 Millionen Lichtjahre von uns entfernt und gehört zu den Spiralgalaxien vom Typ Sb. Mit einer Durchmesser von rund 140.000 Lichtjahren ist die Andromedagalaxie das größte Mitglied der lokalen Gruppe, unsere Milchstraße hat im Vergleich dazu einen Durchmesser von rund 100.000 Lj. Charles Messier führt die Galaxie unter M31 in seinem Katalog (im New General Catalogue Nr. 224). Die Andromedagalaxie ist das von uns am weitesten entfernte Objekt, das man in klaren Nächten schon mit dem bloßen Auge sehen kann.
Auf dem Bild sieht man neben M31 auch 2 der nahezu 40 Galaxien, die M31 umgeben. M32 (elliptische Zwerggalaxie) etwas rechts unterhalb des Zentrums der Andromedagalaxie und M110 (elliptische Galaxie) oberhalb der Andromedagalaxie.
Das Bild ist ein Summenbild aus 20 x 120s bei ISO 400 um den Kern darzustellen und 20 x 600s bei ISO 400 um die schwächeren Ausläufer von M31 noch zu erfassen, zusätzlich wurden 18 x 600s bei ISO 800 im H-alpha-Spektrum aufgenommen, so dass sich eine Gesamtbelichtungszeit von rund 7 Stunden ergibt. Die RGB-Bilder stammen aus der Nacht vom 9. auf den 10. September 2016 und die H-aplha-Bilder vom 24. September 2016.
- Details
- Kategorie: Nebel
NGC6995 ist der östliche Teil des Cirrusnebels. Diese Detailaufnahme war der abschließende Test des unten aufgeführten Equipments.
Belichtet wurdn 12 x 600s bei ISO 400 am 07.09.2016.